In dem Spielfilm Three Billboards Outside Ebbing, Missouri geht es um unterdrückte Wut. Die großartige Schauspielerin Frances McDormand spielt eine Mutter, deren Tochter vor acht Monaten am Straßenrand vergewaltigt, getötet und verbrannt worden ist. Auf drei Werbetafeln prangert sie an, warum die Polizei nicht mehr ermittelt und keinen Verdächtigen gefasst hat. Auch die beiden Polizisten, gespielt von Woody Harellson und Sam Rockwell, müssen mit ihrer unterdrückten Wut zurechtkommen. Der eine ist schwer an Krebs erkrankt und der andere versucht seine Familiengeschichte mit rassistischen Sprüchen unter Verschluss zu halten. Auch die Bevölkerung aus dem Ort Ebbing würde den Mord am liebsten unter den Teppich kehren und die stumme Anklage der Mutter führt zu absurden Gewaltexzessen. Jede Regung im Gesicht von Frances McDormand drückt die Verzweiflung, Trauer und Aggressivität einer Mutter aus, die ihre Tochter verloren hat. Dramaturgisch geben die Figuren nicht so viel her, da sich kaum Beziehungen entwickeln und außer einer Nebenfigur kein Protagonist eine innere Wandlung vollzieht. Trotzdem trifft der Regisseur Martin Donagh mit diesem Film, der Polizeigewalt, Rassismus und Homophobie anprangert, den Nerv der Zeit.