In dem Spielfilm Hacksaw Ridge von Mel Gibson meldet sich ein Sanitäter beim Militär und weigert sich aus religiösen Gewissensgründen den Dienst an der Waffe zu leisten. Beim Kriegseinsatz auf Okinawa 1945 bleibt er nach dem Rückzug der amerikanischen Soldaten als einziger auf dem Schlachtfeld zurück und rettet im Alleingang 75 verletzte Kameraden. Desmond Doss ist der erste Sanitäter der dafür die höchste militärische Auszeichnung, die Medal of Honor, erhält. Der vermeintliche Feigling erweist sich als einer der mutigsten Helden in der Truppe.

Der erste Teil des Filmes handelt davon, wie der gute Junge sich verliebt und nach dem Angriff auf Pearl Harbor sich beim Militär als Sanitäter verpflichtet, obwohl sein Vater als gebrochener Mann aus dem ersten Weltkrieg zurückgekehrt ist. Bei der Grundausbildung weigert sich Desmond eine Waffe in die Hand zu nehmen. Das Militär und seine Kameraden versuchen gewaltsam ihn zu zwingen, den Dienst an der Waffe aufzunehmen. Im zweiten Teil des Filmes erlebt der Zuschauer im Kino das schlimmste Kriegsgemetzel seit dem Film Der Soldat James Ryan. Und nach der Schlacht wird dann der aufopferungsvolle Einsatz von Desmond Doss erzählt.

Wer Kriegsfilme und Heldenverehrung mag, ist mit diesem Film bestens bedient. Der Film hat darüber hinaus keine weitere Aussage. Über die Figur erfährt man nicht mehr, als dass er ständig abseits der Truppe sitzt und in der Bibel liest und an seine Verlobte denkt. Im Zentrum des Filmes ist die aufwendig inszenierte Schlacht von Okinawa, die an Brutalität nicht zu überbieten ist. In dem Film gibt es keine Reflektion über Sinn und Unsinn eines Krieges oder über die widersprüchlichen Gefühlslagen und Entscheidungsschwierigkeiten der Beteiligten. Nichts außer die Verweigerung eine Waffe in die Hand zu nehmen, das Gemetzel auf dem Schlachtfeld und der heldenhafte Einsatz des angeblichen Feiglings. Dieser Film ist kein Antikriegsfilm, dieser Film ist eine Schande.