Der Film Conducta ist ein Film für alle Menschen, die etwas mit Schulerziehung zu tun haben. Also alle. Er spielt in Cuba und handelt vom 11-jährigen Chalas, der sich und seine drogenabhängige Mutter versorgt in dem er Kampfhunde großzieht und Brieftauben züchtet. In der Schule ist er der absolute Tunichtgut und als die vielgeliebte Klassenlehrerin Carmela einen Herzinfarkt erleidet, kann die Schulbehörde den Störenfried endlich in eine Erziehungsanstalt stecken. Carmela akzeptiert aber nicht, dass man schwierige Schüler einfach in die Institutionen abschiebt. In 40 Jahren als Lehrerin hat sie noch nie einen Schüler verloren geschweige denn aufgegeben. Alles was ein Schüler benötige, ist ein Dach über dem Kopf, eine Schule, Zuneigung und Grenzen. Carmela tritt halb genesen wieder in den Schuldienst ein und holt gegen alle Regeln und Bestimmungen Chala in die Klasse zurück. Der Film zeigt eindrücklich wie destruktiv es ist, wenn Probleme mit Kindern verschoben werden und wie mühsam es ist, eine Beziehung mit Kindern aufzubauen, die in einer schwierigen Realität zurechtkommen müssen. Wer wissen will, wie ein im Klassenzimmer aufgehängtes Heiligenbild ein ganzes Gesellschaftsbild hinwegfegt, muss diesen Film anschauen. Der Film ist zum heulen schön und wer ihn nicht gut findet, hat nichts verstanden.