Die Serie Surface ist ein Mischung aus Der Weiße Hai, den Godzilla Filmen aus Japan und Jurassic Park. In den Tiefen des Meeres wird ein neues Säugetier entdeckt, das sich bald als Dinosaurier entpuppt. Der Unterwassersaurier fühlt sich in Vulkanlava wohl, ist praktisch unverletzbar und bringt die Nahrungskette in den Weltmeeren erheblich durcheinander. Trotzdem will die Regierung die Öffentlichkeit im Dunkeln lassen, evakuiert die Bevölkerung, beschlagnahmt alle Beweise, bedroht die Zeugen oder setzt sie gleich unter Quarantäne und erklärt ganze Landstriche zum Sperrgebiet. Dieser ganze Verschwörungsquatsch ist vollkommen unglaubwürdig und langweilig erzählt.

Der zweite Handlungsstrang handelt von einer Wissenschaftlerin, die den Saurier entdeckt hat und ein Taucher, der bei dem Kontakt mit dem Tier seinen Bruder verloren hat. Beide sind davon besessen, den Dinosaurier aufzuspüren und dann die Bevölkerung aufzuklären. Obwohl beide Familien und Kinder zu Hause haben, handeln sie vollkommen isoliert und unreflektiert. Beide verlieren durch die Intervention der Regierung ihre Jobs und ihr soziales Umfeld, und doch handeln sie beide wie Wahnsinnige ohne Sinn und Verstand. Es völlig unverständlich, warum sie das unbedingt wollen. Auch stimmt die Chemie zwischen den beiden Darstellern nicht, ganz zu schweigen von einer nicht existierenden Liebesgeschichte. Die Figuren der beiden Handlungsstränge sind eindimensional angelegt und es entwickeln sich keinerlei Beziehungen untereinander. Das macht die Geschichte vorhersehbar und langweilig. Die Protagonisten geraten zwar immer wieder in Gefahr und erzählerisch werden dem Zuschauer immer wieder Informationen vorenthalten. Das ist aber keine erzählerische Stärke, sondern eine Schwäche.

Warum die Absetzung der Serie nach einer Staffel bei einigen Fans für Unmut gesorgt hat, liegt am dritten Handlungsstrang. Ein Junge findet im Meer die Brutstätte und bringt ein Dinosaurierei im heimischen Aquarium zum Schlüpfen. Der Junge zieht das Tier heimlich groß und entwickelt eine Beziehung zu ihm. Als alles auffliegt, wird ihm das Tier weggenommen und er muss es mehrmals retten und mit ihm fliehen. Der Junge infiziert sich mit dem Blut des Dinosauriers, was dazu führt, dass er Eigenschaften des Dinosauriers übernimmt. Hier wird eine Geschichte erzählt, wie ein Mensch zu einem Monster mutiert und wie ein Dinosaurier menschliche Eigenschaften erlernt. Denn das Tier, das von dem Jungen groß gezogen wurde, verhält sich vollkommen anders als die Tiere aus der freien Wildbahn. Hier ist die Geschichte widersprüchlich und spannend erzählt, da überhaupt nicht vorhersehbar ist, wie der Junge oder der Dinosaurier auf die zumeist feindliche Umwelt reagieren werden. Und wenn die Eltern des Jungen das Tier bedrohen oder es wegnehmen wollen, hat man einen klassischen Konflikt, an dem die Figur des Jungen nur wachsen kann. Hätten die Drehbuchautoren auf diese Geschichte vertraut, hätte es garantiert eine Fortsetzung gegeben