Die Serie Limitless hat alle Zutaten für eine gute Serie. Und doch wurde sie nach einer Staffel abgesetzt. Der ehrgeizlose und normale Brian Finch kommt mit der Wunderdroge NZT in Kontakt, mit der man 100% seiner Gehirnleistung abrufen kann und zum Genie wird. Senator Morra hat ein Mittel gegen die tödlichen Nebenwirkungen und zwingt Brian für die Immunimpfung diverse Informationen aus den FBI-Ermittlungen ihm zukommen zu lassen. Die ganze Erzählkonstruktion bietet eine ganze Fülle von wunderbaren Themen, aus denen nichts weiter gemacht wird, als eine episodische Serie mit einer abgeschlossenen Handlung pro Folge. Als Zuschauer wartet man die ganze Zeit darauf, dass die folgenübergreifende Geschichte endlich anfängt. Serien wie Person of Interest oder Blacklist haben auch eine episodische Grundstruktur. Aber im Laufe der Erzählungen werden deren folgenübergreifenden Geschichten immer größer und gewichtiger. Bei Limitless fragt man sich als Zuschauer die ganze Zeit, wie geht Brian und seine Umgebung mit der Persönlichkeitsveränderung unter Drogeneinfluss um, die ihn sichtbar zu einem Superhero, zu einem besseren, einzigartigen und nützlichen Menschen für die Gesellschaft macht? Wie befreit er sich aus der Erpressung des Senators? Was hat der Senator, der ebenfalls auf NZT ist, mit der Droge zu tun? Entwickelt sich zu seiner FBI-Partnerin eine Beziehung oder verliebt er sich in eine andere Frau? Anstatt diese Themen in folgenübergreifenden Geschichten zu entwickeln, wird in jeder Episode ein Kriminalfall abgehandelt, in der Brian voller Lebenslust und Witz seine Genialität und Unverzichtbarkeit für das FBI-Team demonstrieren darf. Erst am Ende der Serie werden die Themen erzählt, auf die man die ganze Zeit gewartet hat. Aber da hat die Serie die meisten Zuschauer wohl schon verloren.