Wer den Spielfilm From Dusk Till Dawn kennt, wird von der Serie schwer enttäuscht sein. Der Film walzt die Spielfilmhandlung auf 13 Episoden aus und die letzten beiden Episoden handeln dann von den überlebenden Protagonisten, die in Traumsequenzen durch das Labyrinth de aztekischen Tempels irren. Wo es im Film einen großen Showdown gibt, herrscht in der Serie die erzählerische Willkür, was den Spannungsbogen vollständig killt. Klar, es müssen einige Protagonisten überleben, damit man in der 2. Staffel auch noch etwas zu erzählen hat. Aber so funktioniert es auf keinen Fall.

Dabei ist Serie hervorragend produziert, die Schauspieler sind durch die Bank weg fantastisch gecastet, Kamera und Setdesign verpassen der Geschichte ein elegantes Aussehen. Woran hakt es dann aber? Die Gecko-Brüder rauben im Auftrag eines mexikanischen Clans eine Bank aus und hinterlassen bei ihrer Flucht eine Spur des Todes hinter sich. Sie nehmen den Pastor mit seinen beiden Kindern als Geiseln, um mit deren Caravan die US-mexikanische Grenze zu überwinden.

Was in der Serie nun überhaupt nicht funktioniert, ist die Art und Weise wie die Beziehungen der Figuren untereinander entwickelt werden. Die Gecko-Brüden sind vollkommen eindimensional als böse charakterisiert, die Kinder sind die Guten und der Polizist will nur Rache nehmen an seinem ermordeten Kollegen. Eindimensionale Figuren sind aber per se langweilig. Die einzige zerrissene (widersprüchliche) Figur ist der Pastor, der von Schuld zerfressen seinen Kindern nicht erzählen kann, wie ihre Mutter gestorben ist. Am Ende stellt sich heraus, dass die Mutter einen Selbstmordversuch unternommen hat und auf dem Weg ins Krankenhaus hat der Vater die Kontrolle über das Auto verloren, wobei die Mutter dann tatsächlich gestorben ist. Warum er diese Geschichte seinen Kindern nicht erzählen konnte, wird nicht aufgelöst. Auch die Beziehung von Richie Gecko und der Stimme in seinem Kopf, die ihn in das Striplokal Titty Twister lockt, verpufft, als Richie Gecko feststellen muss, dass er von der Vampirkönigin benutzt wird. Die Beziehungen der Protagonisten werden permanent unterbrochen und nicht weitergeführt. Natürlich hat das auch damit zu tun, dass die eine oder andere Hauptfigur von einem Vampire gebissen wird und sich verwandelt. Aber trotz des coolen Looks bleibt die Serie langweilig.