Mit The Walking Dead hat dieses Serie inhaltlich überhaupt nichts zu tun außer dass es eine Zombie-Geschichte ist. Der drogensüchtige Nick wacht in einem Crackhaus auf und überrascht seine Freundin, wie sie bereits als Zombie verwandelt einen Menschen verspeißt. Er flüchtet, wird von einem Auto angefahren und ist sich im Krankenhaus nicht sicher ob es sich um einen Drogenwahn oder die Realität handelt. Die Serie erzählt aus der Perspektive von Nicks Familie wie der Zombievirus in LA um sich greift und die Gesellschaft wie wir sie kennen zerstört. Nick hat eine Schwester, seine Mutter hat einen neuen Freund, der wiederum mit seiner Exfrau einen gemeinsamen Sohn hat. Auf der Flucht retten sie sich in einen Rasiersalon und lernen die Familie von Daniel Salazar aus El Salvador kennen. In einer vom Militär geschützten Zone realisieren die Protagonisten nach und nach die neue Realität. Allerdings hat das Militär andere Interessen als die Zivilbevölkerung.

Dramaturgisch gesehen ist die Serie vollkommen in Ordnung und die Darsteller sind hervorragend gecastet. Kim Dickens, Alycia Debnam-Carey und Ruben Blades schaut man immer gern zu, egal was sie spielen. Was nervt sind die ständigen Beschwichtigungen, alles komme wieder in Ordnung, alles sei gut, alle seien in Sicherheit, und im Hintergrund hört man die Maschinengewehre knattern und die Zombies Menschen zerfleischen. Die Serie lebt geradezu davon, die Realität permanent zu leugnen und zu verdrängen und schafft so immer wieder gefährliche Situationen. Das akzeptiert man als Zuschauer genau einmal, dann nervt es nur noch. Die Serie will uns auch weißmachen, dass die öffentlichen Behörden die Bevölkerung nicht informieren würden und dass niemand über den Virus reden würde. Das ist natürlich vollkommener Blödsinn. Wenn so etwas passieren würde, die Leute würde über nichts anderes mehr reden. Man kann nur hoffen, dass die Drehbücher für die zweite Staffel etwas glaubwürdiger gestaltet werden.